„Bücher über Aquarienfische gibt es in rauen Mengen. Nach vielen Jahrzehnten eher allgemein gehaltener Literatur einführenden Charakters hagelt es in den letzten Jahren geradezu Monographien über bestimmte Fischgruppen. Allein die Bücher über Buntbarsche können Regale füllen. Eine jede dieser Fischgruppen, seien es nun die genannten Buntbarsche oder die Salmler oder die Lebensgebärenden oder die Welse usw. hat gewisse Arten, die eine ganz bestimmte Klientel von Aquarianer interessieren. Es handelt sich hierbei meist um die kleiner bleibenden, sehr bunten Arten. Viele Aquarianer, die ich kenne, legen sich nicht fest, sondern pflegen und züchten querbeet, immer auf der Suche nach einem neuen Juwel. Doch wo in der riesigen Auswahl an Aquarienbüchern findet ein solcher Fischfreund neue Anregungen, wo hinein kann er sich vertiefen?
Ich unterstelle einmal, dass zumindest einer der Autoren des vorgestellten Buches eben ein solcher Aquarianer ist. Viele der vorgestellten Fische habe ich auch schon gepflegt und gezüchtet und meinen Freunden geht es ebenso. Kein Wunder also, dass für die Mehrheit der echten Fischverrückten dieses Buch ein Muss darstellt, kann hier doch so richtig geschmökert werden. Viele kleine Beiträge wurden zu einem Buch zusammengefasst, das ganze nur nach Fischgruppen sortiert. Zu Beginn werden verschiedene schöne Salmler (beispielsweise die Rot-Blauen Kolumbianer, Kirschflecksalmler u.a.) vorgestellt, wobei auch auf die Nachzucht dieser Fische eingegangen wird. Es folgt ein Beitrag über Zwergbärblinge, daran schließt sich der Teil über verschiedene Welse an (Synodontis multipunctatus, Corydoras reynoldsi, Acanthicus adonis und so manch weiterer). Auch von einigen Lebendgebärenden wird berichtet, im Anschluss daran kommen die Killifische (Leuchtaugenfische und Zwerghechtlinge sind nur zwei Beispiele). Das Schlusslicht bilden die Zwergbuntbarsche und zwei Berichte über größer werdende Cichliden. In der Tat ist das eine recht ungewöhnliche Zusammenstellung, die der einen oder anderen kritischen Beurteilung standhalten muss. Doch ist das Konzept eben deshalb so klar, weil es eigentlich gar keines ist. Die Autoren stellen eben eine Auswahl ihrer Pfleglinge vor. Nicht mehr und nicht weniger.
Die Bilder sind zum größten Teil von guter bis sehr guter Qualität und auch die Artbezeichnungen sind größtenteils korrekt. Spitzfindige Kritiker finden an jeder Sache etwas zu meckern, und wie leicht ist dadurch der Gesamteindruck getrübt. Auch ich bin nicht immer gleicher Meinung wie die Autoren, doch wollte ich an dieser Stelle darangehen und „Erbsen zählen“, so täte ich ihnen Unrecht. Bei der gewaltigen Menge an Schundliteratur mit der wir heutzutage konfrontiert werden, ist es doch schön, wenn es dann doch einmal Bücher zu besprechen gibt, die sowohl für den Anfänger als auch für den Fortgeschrittenen eine willkommene Lektüre darstellen.
Die Idee dieses Buches ist genial, die Ausführung den Autoren und dem Verlag gelungen, und ich scheue mich nicht, bei diesem Buch von einer wirklichen Werbung für die Aquaristik zu sprechen.“
Hans-Georg Evers, Aquaristik aktuell 7-8/99
„Dies ist kein Buch für Freunde ganz bestimmter Fischgruppen. Das soll nicht heißen, dass beispielsweise erfahrene Salmlerfreunde nicht auf ihre Kosten kommen, denn es werden auch ausgewählte Arten dieser Gruppe vorgestellt. Was aber gibt es sonst an interessanten und pflegenswerten Welsen, Buntbarschen oder Lebendgebärenden?
Dieter Bork und Hans J. Mayland stellen über 60 fast ausschließlich klein bleibende Fischarten in 27 voneinander unabhängigen Abschnitten vor. Einige Kapitel behandeln ausführlich einzelne Arten wie den Blutsalmler Hyphessobrycon eques, den großen Harnischwels Acanthicusa adonis oder den Cichliden Gnathochromis permaxillaris. Andere Kapitel widmen sich umfassender einer Fischgattung, etwa den Störwelsen (Sturisoma), verschiedenen Zwergcichliden der Gattung Apistogramma oder manchen Arten Lebendgebärender Zahnkarpfen der Gattung Micropoecilia. Der Leser erhält alle nötigen Informationen über Herkunft, Pflege oder Nachzucht. Alles das ist fast durchgehend mit guten bis ausgezeichneten Fotos illustriert. Über die Auswahl im Einzelnen mag man geteilter Meinung sein. Schön und selten sind eben relative Begriffe, die für jeden Aquarienfreund eine völlig andere Bedeutung haben können. Und ob die hier und da in Tabellenform beigefügten detaillierten Wasserwerte eine sinnvolle Mehrinformation darstellen, sei ebenfalls dahingestellt.
Die Autoren laden indes zum stöbern ein. Nicht wie bei einem der bibeldicken Fischatlanten mit ihrer Bilderflut, sondern mit einem kleinen Büchlein, das - außer bei den Labyrinthernfischen, warum eigentlich? - bei allen größeren Fischgruppen Bemerkenswertes entdecken lässt.“
Dirk Rudolph, Datz 5/00 - Buch des Monats
„Es ist mir eine Freude, ein außergewöhnliches Buch vorzustellen, das sich abhebt von vielen anderen Veröffentlichungen durch eine gelungene Kombination von Aquaristik, Fischökologie und „optischer Reize“ durch eine Fülle von Farbfotos, die man in dieser Zahl auf 128 Seiten zunächst nicht vermutet.
Die Autoren Dieter Bork und Hans J. Mayland hatten sich zur Aufgabe gemacht, solche Fischarten vorzustellen, die leider nur selten angeboten werden (weil durch Importe von Massenfischen benachteiligt ...) und die es wert sind, bei interessanter Biologie und dazu noch ausgeprägter Färbung gepflegt, beobachtet und gezüchtet zu werden. Ich kenne kein anderes Buch, das aus allen fischsystematischen Gruppen soviele, nämlich über 60 Arten darstellt mit ökologisch bestmöglich fundierten Texten und dazu jeweils guten Farbfotos. Nur eine kleine Auswahl ist hier möglich: Brittan-Salmler, der „Fisch meiner Sehnsucht“, Zwergdrachenflosser, der kleinste Ziersalmler Nannostomus anduzei, westafrikanische Zwergsalmler Lepidarchus und Ladigesia, seltene Welse, Raritäten aus der Gruppe neu- und altweltlicher Zahnkarpfen, als neu beschriebene Zwergcichliden der Gattung Apistogramma.
Mir fehlen fast die Worte, wie dieses Buch empfohlen werden kann, vielleicht so:
Ein ungewöhnliches, auch für den nicht spezialisierten Aquarianer passendes Weihnachtsgeschenk mit repräsentativer Ausstattung zu einem günstigen Preis.“
Prof. Dr. Rolf Geisler, Aquarium heute, Ausgabe 4/1999