Eine ansehnliche Zahl neuweltlicher Zwergcichliden ist in den letzten Jahren wissenschaftlich beschrieben worden, weitere, bisher noch nicht beschriebene, aquaristisch neue Arten und Formen aus Brasilien, Peru, Venezuela und Kolumbien sind eingeführt worden. Höchste Zeit für ein Sonderheft zum Thema!
Mehr zum Inhalt:
Unter den Fischen, die aus den Gewässern Südamerikas ihren Weg in unsere Aquarien finden, nehmen die Zwergbuntbarsche seit jeher eine besondere Stellung ein. Dabei ist „Zwergbuntbarsch“ nicht etwa ein systematischer Begriff, der systematisch-verwandtschaftliche Zusammenhänge berücksichtigt, sondern lediglich eine eher willkürliche Bezeichnung für all jene Cichliden, die ausgewachsen eine Gesamtlänge von höchstens zehn Zentimetern erreichen. „Zwergbuntbarsche“ sind also nicht nur die bestens bekannten und äußerst beliebten Angehörigen der Gattungen Apistogramma & Co. aus der Erdfresser-Verwandtschaft, sondern auch die Vertreter solcher Gattungen wie Laetacara, Crenicara oder Mazarunia, die ganz unterschiedlichen verwandtschaftlichen Linien angehören.
Diese Vielfalt trägt mit dazu bei, dass die südamerikanischen Zwergbuntbarsche so interessant sind. Denn nicht nur ihre bunten Farben und attraktiven Zeichnungsmuster haben diese Fische so populär gemacht, sondern vor allem auch ihr vielseitiges Fortpflanzungsverhalten: So gibt es unter den Zwergcichliden Offenbrüter, Höhlenbrüter und sogar einen Maulbrüter. Zwergbuntbarsche haben die unterschiedlichsten Brutpflegestrategien entwickelt, die sie zu faszinierenden Beobachtungsobjekten im heimischen Aquarium machen.
Alle bisher bekannten Arten aus den folgenden Gattungen werden in dem neuen DATZ-Sonderheft behandelt: Apistogramma, Apistogrammoides und Taeniacara, Mikrogeophagus, Biotoecus, Crenicara und Dicrossus, Laetacara und Nannacara sowie – last, but not least – die beiden erst vor wenigen Jahren aus dem abgelegenen Hochland von Guyana eingeführten Neuentdeckungen Mazarunia mazarunii und „Red Patwa“. Alle Arten werden in informativen Steckbriefen und – soweit möglich – mit Farbbildern vorgestellt.
Neu und einzigartig ist das „A-Nummern-System“, das erstmals eine einheitliche Codierung sämtlicher bisher importierten Apistogramma-Arten ermöglicht. Zahlreiche Vertreter dieser Gattung sind wissenschaftlich noch nicht beschrieben, tragen also noch keine eindeutigen, international verbindlichen Bezeichnungen. Bisher werden diese Fische mit – oftmals zwar phantasievollen, häufig jedoch irreführenden und manchmal auch miteinander konkurrierenden – Gebrauchsnamen, darunter regelrechte Wortungetüme, bezeichnet. Das neue A-Nummern-System zieht unter diese Wirrungen einen Schluss-Strich und ermöglicht – endlich – eine einfache und übersichtliche Benennung aller Apistogramma-Arten. Damit greifen die Sonderheft-Autoren auf zwei bewährte Erfindungen der DATZ-Redaktion zurück, die sich mittlerweile beinahe weltweit durchgesetzt haben: die bekannten L-Nummern und C-Nummern