Der Warenkorb ist leer.

„Etwa 130 Einzelbeschreibungen hat Bernd Greger zu Pflanzen im Süßwasseraquarium zusammengefasst und mit einigen hierfür wichtigen Themen abgerundet. Von Anfang an betont Greger seine aquaristische Sichtweise, um den als Praktiker angesprochenen Leser nicht zu überfordern.

Seine Darstellung des aquaristischen Handwerks ist durchgehend lesenswert und mit vielen wertvollen Hinweisen versehen. In angenehm verständlicher Sprache behandelt er die Themen Bodengrund, Düngung, CO2 und viele Fragen zur Beleuchtung, Beheizung oder Filterung. Lediglich seine Ideen zur Algenbekämpfung - nach tauglichen Ratschlägen hat wohl jeder schon einmal gesucht - sind wenig einfallsreich geraten.

Meist auf einer Doppelseite wird jede Pflanzenart mit mehreren Fotos und einer Schemazeichnung vorgestellt; kurze Texte beschreiben einige Merkmale und die Pflegebedingungen. Leider sieht Greger hier fast ausschließlich die praktische Seite der Aquarisitik. Besonders bei den Gattungen Hygrophila und Echinodorus verwendet er wissenschaftliche Pflanzennamen leichtfertig; ihre deutschen Bezeichnungen entbehren teilweiser jeder Grundlage. Angaben zu den Blattmaßen weichen zuweilen erheblich von der botanischen Fachliteratur ab; Beschreibungen von Blüten finden sich nur vereinzelt. Auf die Angabe von Herkunft und geopraphischer Verbreitung wird vollständig verzichtet.

Wirklich lesenswert sind Gregers grundsätzlich gesunden Ansichten zur aquaristischen Praxis. Im Steckbriefteil überzeugen nur die durchgehend hervorragenden Bilder. Mit Aufnahmen kleinerer Pflanzengruppen oder Ansichten eindrucksvoll bepflanzter Aquarien erhält der Leser zahlreiche Anregungen.“
Dirk Rudolph

„Wiederholt wurde in den Literatur-Besprechungen der Aqua-Planta auf die kurzen, von Greger in „das Aquarium“ verfaßten Pflanzenporträts eingegangen. Diese Artikel folgen einem bewährten Schema, und sind so prägnant, daß es unmöglich ist, von den einzelnen Porträts jeweils eine Inhaltsangabe zu schreiben, es sei denn, man würde die Texte in voller Länge wiedergeben. Nur so könnte man vermeiden, Wichtiges wegzulassen.

Jedes Pflanzenporträt ist nach dem gleichen Schema aufgebaut und in folgende Abschnitte untergliedert: „Merkmale“, „Pflege“, „Verwendung“, „Allgemeines“. Trotz dieses schematischen Aufbaus wird aber durchaus, wo dies erforderlich ist, Besonderheiten Rechnung getragen. Was lag näher, als die in Serie erschienenen Pflanzenporträts in einem Buch zusammenzustellen? Das Ergebnis liegt nun unter dem genannten Titel vor. Insgesamt enthält das Buch ca. 130 derartiger reich mit Zeichnungen und Bildern ausgestattete Kurzporträts, sicherlich ein recht guter Querschnitt der zur Zeit im Handel erhältlichen Aquarienpflanzen. Die Anzahl der Kurzbeschreibungen stimmt nicht mit der Zahl der behandelten Arten im wissenschaftlichen Sinn überein, denn einzelne Kurzfassungen behandeln nicht Arten, sondern Hybriden bzw. Sorten. Dies ist durchaus sinnvoll, wenn man bedenkt, daß man heute im Zoofachhandel wahrscheinlich leichter Echinodorus-Hybriden und Züchtungen als manche reinen Arten dieser Gattung erhält. In einigen Fällen werden auch zwei ähnliche Arten gleichzeitig behandelt, was der Rezensent ebenfalls als sinnvoll erachtet. Da der bloße Text jeweils selten mehr als eine halbe Seite umfasst, für die gesamte Kurzübersicht aber zwei Seiten zur Verfügung stehen, bleibt jeweils genug Platz, nicht nur die gesamte Pflanze, sondern auch wichtige Details derselben darzustellen. Dies ist vom Ansatz her zu begrüßen, denn in anderen Büchern über Aquarienpflanzen ist meist nur eine Übersichtsabbildung oder alternaiv eine Detailabbildung zu finden. Es lässt sich allerdings über die Frage streiten, ob die Möglicheiten, die dieses originelle Konzept bietet, in jedem Fall voll ausgeschöpft wurden. Sicherlich könnte es noch ergänzt und weiterentwickelt werden. So ließen sich etwa vergleichende Gattungsübersichten einstreuen, zumindest als Vorspann zu den artenreicheren Pflanzengattungen. Dem oben behandelten speziellen Teil, der den treffenden Titel „Aquarienpflanzen in Steckbriefen“ trägt, ist ein ca. 40 Seiten umfassender allgemeiner, ebenfalls reich bebildeter Teil mit dem Titel "Grundlagen für die erfolgreiche Kultur von Pflanzen im Aquarium" vorgeschaltet. Offensichtlich beruht dieser Teil größtenteils auf Erfahrungen, die der Verfasser selber gemacht hat.

Sicherlich wird mancher Leser hier und da alternative Methoden vermissen, aber der Rezensent hält es für besser, wenn ein Autor sich auf die eigenen Erfahrungen beschränkt, statt bei anderen abzuschreiben. Notwendigerweise wird in diesem Teil des Buches auch auf wasserchemische Fragen eingegangen. Hierbei hat sich der Verfasser der Hilfe eines bekannten deutschen Wasserchemikers versichert, so dass man davon ausgehen kann, dass die zu diesem Thema gemachten Aussagen korrekt sind. Im einzelnen enthält dieser Teil des Buches folgende Kapitel: „Das Wachstum der Pflanzen im Aquarium“, „Einpflanzen und Pflanzenpflege", „Pflanzenfreundliches Aquarienwasser“, „Bodengrund“, „Düngung", „Kohlenstoffdioxid“, „Beleuchtung“, „Filterung“ und „Bekämpfung von Algen“.

Insgesamt lässt sich sagen, dass es sich um ein übersichtliches und praxisnahes Buch handelt, das vor allem für denjenigen von Nutzen ist, der sich rasch einen Überblick über das Wichtigeste auf dem Gebiet der Aquarienpflanzen verschaffen möchte.“
Dr. Jürgen Clasen, Aqua-Planta 1/2000